11.1. ERP-Systeme
Was ist ein ERP-System
- Enterprise Resource Planning steuert die im Unternehmen vorhandenen Ressourcen (z.B.: Kapital, Mitarbeiter, Betriebsmittel)
- Organisation aller administrativen, dispositiven und kontrollierenden Tätigkeiten
- Früher wurden für alle Abteilungen eigene Programme erstellt
- Somit konnten Geschäftsprozesse schwer verfolgt und angepasst werden
- Ein ERP-System geht über alle Organisationseinheiten wie Einkauf Produktion, Kostenrechnung, Entwicklung usw.
- Benötigt Datenbank
- Ziele
- Verbesserung der organisatorischen Abläufe und Strukturen
- Schnellere Anpassungsfähigkeit an Unternehmens- und Marktveränderungen
- Optimierung der Geschäftsprozesse
Funktionsbereiche
- Vertrieb und Marketing
- Materialwirtschaft
- Produktion
- Bedarfsermittlung
- Finanz- und Rechnungswesen
- Controlling
- Personalwirtschart
- Forschung und Entwicklung
- Stammdatenverwaltung
- Produktdatenmanagement
- Dokumentenmanagement
Allgemeine Vorteile & Nachteile
- Vorteile
- Erhöhte Automatisierung für kürzere Bearbeitungszeiten undKostenersparnisse
- Erhöhte Datenqualität, Redundanzen und Inkonsistenzen werden vermieden
- Verbesserte Zusammenarbeit über Abteilungsgrenzen hinweg
- Optimierter Informationsfluss im Unternehmen
- Überwinden organisatorischer und technischer Schnittstellen
- Nachteile
- Hoher Aufwand bei der Einführung mit hohem Kostenaufwand.
- Abhängigkeit vom Hersteller.
- Demotivation der Mitarbeiter bei komplizierten, nutzerunfreundlichenSystemen.
- Hoher Aufwand für Customizing, Schulung und Wartung.
- Hoher Aufwand für die Integration von Fremdsystemen.
- Kommt Mist rein, kommt Mist raus. Nur saubere Daten garantieren saubere und das heißt aussagefähige Ergebnisse.
Anforderungen an ein ERP System
- Abdeckung der wesentlichen betriebswirtschaftlichen Funktionalitäten
- Hohe Modularität bei gleichzeitiger Integration der Module untereinander
- Unterstützung internationaler Anforderungen
- Mehrsprachigkeit
- Unicode-Fähigkeit (Darstellung asiatischer Schriften)
- Landesspezifische Funktionalitäten
- Lauffähigkeit auf verschiedenen Rechner- und Betriebssystem Plattformen
- Skalierbarkeit von kleinen Anwendungs-Szenarien auf große und sehr große Szenarien zu skalieren
- Portabilität auf allen wesentlichen Betriebssystemen und HW-Plattformen einsetzbar
- Offenheit durch standardisierte Schnittstellen die Integration mit anderen SWSystemen
- Grafische Bedieneroberfläche
Marktführer: SAP, Microsoft Dynamic Navition, Oracle
- Marktanteile
- Anbieter Umsatz 2006 (Mio $) Umsatz 2007 (Mio $) Marktanteil 2008 (%)
- 1 SAP 5.730,1 5.732,3 26,8
- 2 Oracle 2.608,3 2.718,9 12,7
- 3 Sage 1.459,5 1.695,7 7,9
- 4 Infor 1.239,6 1.312,6 6,1
- 5 Microsoft 778,9 795,9 3,7
- 6 IFS 260 270 3,1
- 7 Agresso 160 199 2,2
Arten (On Premise, Cloud, Mobile (Echtzeitdaten), Social, usw.) + Vor- & Nachteile
On Premise
- Vorgänge und Geschäftsprozesse integriert, von
- Vertrieb und Kundenmanagement
- bis hin zum Controlling,
- Rechnungswesen und
- Lohnbuchhaltung
- Vorteile
- Geringer Aufwand
- Schlüsselfertig
- Einfach bedienbar
- Nachteile
- Schwer individuell anpassbar bei vielen Updates
- Längerer Implementierungsprozess
- Mehr Kosten zu Beginn
- IT-Abteilung und hardware notwendig
Cloud
- Software-as-a-Service-Lösung
- Fertig entwickeltes ERP-Softwarepaket online
- Vorteile
- Kalkulierbare Kosten
- Hohe Datensicherheit
- Keine eigene IT-Abteilung notwendig
- Nachteile
- Mehr Kosten auf lange Dauer
- Datensicherheit ist von dem Anbieter abhängig
- Weniger anpassbar
Mobile
- ERP auf eigenen Laptops & Smartphones über Cloud
- Vorteile:
- Flexibler
- Individueller
- Effizienter
Social ERP
- Informationen zentral bereitgestellt
- Informationen überall und immer verteilbar
- Personenbezogene Daten für Werbekampagnen
Historische Entwicklung
SAP-Hana
- 2010
- High Performance Analytic Appliance
- für das Big Data Umfeld geeignet
- In-Memory Datenbank => sämtliche Daten im Arbeitsspeicher vorgehalten, die Datenbank ist damit zu extrem leistungsfähigen Analysen und Berechnungen imstande
- Daten können in relationaler DB vorliegen
- Vorteile
- Schneller lesender Zugriff durch In-Memory-Technologie
- Schneller schreibender Zugriff durch Zeilenorientierung
- Geeignet für Big Data Lösungen
- Möglichkeit zur Nutzung komplexer Algorithmen, auch geeignet für Vorhersagemodelle
- SAP HANA ist SQL-kompatibel und kann auch von NON-SAP-Anwendungen genutzt werden
- Bringt eine eigene Entwicklungsumgebung mit
- Nachteile
- Bei einem Systemausfall gehen die Daten des Arbeitsspeichers verloren und sind ggf. zu diesem Zeitpunkt noch nicht gesichert worden
- Es wird vergleichsweise teure Hardware benötigt
SAP S/4 HANA
- Deckt alltägliche Prozesse eines Unternehmens ab
- Deployment Options
- SAP S/4HANA On-premise
- SAP S/4HANA Cloud
- SAP S/4HANA Private Cloud
- HANA Enterprise Cloud
SAP SD
- Sales and Distribution
- ermöglicht Unternehmen, den Verkauf von Produkten und Dienstleistungen sowie sämtliche Vertriebsaktivitäten abzubilden
- umfasst die Durchführung zahlreicher Absatz- und Vertriebsprozesse vom ersten Kundenkontakt über die Auftragsabwicklung bis hin zur Fakturierung
SAP MM
- Material Management
- unterstützt die im Tagesgeschäft auftretenden Beschaffungs- und Bestandsfunktionen
- Einkauf, Wareneingang, Materiallagerung, verbrauchsbasierte Planung und Inventur
OpenSource ERP-Systeme
- Warum haben sie nicht funkioniert?
- hohe Komplexität von ERP-Systemen
- fehlender Unterstützung bei Prozessoptimierung
- fehlendem Support
- sehr hohem Anpassungsbedarf
- hohe Anpassungskosten
- Nicht durchgesetzt
Kriterien
- Unternehmen muss wissen was es will
- Aktueller Standpunkt der Firma (Branche, Mitarbeiteranzahl, Standorte, Gründe für Einsatz, usw.)
- EDV-Infrastruktur (HW, Netzwerk, OS, usw.)
- Ziele der Software-Einführung
- Rahmenplanung (Zeitplanung, Kostenplanung)
- Softwarelizenzen
- IT-Struktur
- Anbieterleistungen
- Funktionalitäten für die einzelnen Abteilungen
Systemlandschaften
- Große Organisationen betreiben in der Regel mehrere produktive SAPSysteme.
- Die Siemens AG bspw. betreibt ca. 200 produktive SAP-Systeme.
- Derzeit besteht ein Trend in der Industrie, die Anzahl der Systeme zu reduzieren. Dies wird als SAP-Systemkonsolidierung bezeichnet.
- Produktivsystem (P-System)
- Qualitätssicherungssystem (Q-System) (Fachlich)
- Entwicklungssystem (E-System) (Technisch)